Im Gespräch bleiben

Schrambergs Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr und die Vorstände der Stiftung St. Franziskus trafen sich zum informellen Austausch in Heiligenbronn.

Am gestrigen Donnerstag, den 22. Juni, war Dorothee Eisenlohr, Oberbürgermeisterin von Schramberg zu Besuch in Heiligenbronn, um sich mit den Vorständen der Stiftung St. Franziskus auszutauschen. Es ging um wichtige Themen, die sowohl für die gemeinnützige Sozialorganisation als auch für die Stadt Schramberg von Bedeutung sind. Allem voran die Versorgungssicherheit im Sozialbereich insbesondere vor dem Hintergrund des Personalmangels. Gleichzeitig der Abbau bürokratischer Hürden für Arbeitskräfte aus dem Ausland. Erfreut zeigte sich die Oberbürgermeisterin von der Zertifizierung durch Bioland. Die nachhaltig erzeugten, regionalen Produkte können neuerdings in den Läden der Stiftung erworben werden.

Die jährlichen Besuche von Oberbürgermeistern der Stadt Schramberg bei der Stiftung St. Franziskus haben schon eine gewisse Tradition. Auch die seit 2019 amtierende Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr befindet sich im regelmäßigen Austausch mit dem Sozialunternehmen mit Hauptsitz in Heiligenbronn, einem Stadtteil von Schramberg. „Wir bedanken uns bei Frau Eisenlohr für den konstruktiven Austausch. Wir wissen es sehr zu schätzen, dass sie, wie es auch der Kultur unseres Unternehmens entspricht, den aktiven Dialog mit unserer Organisation und den Menschen sucht“, sagt Stefan Guhl, der gemeinsam mit Andrea Weidemann, seit Anfang des Jahres Vorständin der Stiftung, mit Frau Eisenlohr im konstruktiven Austausch war.

Besondere Aufmerksamkeit erregte dabei ein Besuch im Hofladen der Stiftung. Dort werden seit wenigen Tagen Bioland-Produkte angeboten – Wurst- und Fleischwaren, Nudeln, Kartoffeln, Eier. Ein Großteil der nachhaltig erzeugten Produkte wird auf St. Wendelin erzeugt, der Landwirtschaft der Stiftung St. Franziskus. „Der Verkauf läuft sehr vielversprechend an, wir freuen uns über zusätzliche Kundschaft, die neben der bewährten, regional erzeugten Angebotspalette ab sofort auch Lebensmittel vorfindet, die das hochwertige Bioland-Siegel tragen“, so Vorstand Stefan Guhl.

Etwas „schwerere Kost“, mit der sich Sozialträger wie Kommunen gleichermaßen auseinandersetzen müssen, stand freilich zuvor auf der Tagesordnung. Allem voran der Personalmangel im Sozial- und Gesundheitswesen stellt Sozialträger wie die Stiftung St. Franziskus sowie Städte und Gemeinden vor große Herausforderungen. Bei dem Austausch der Stiftungsvorstände mit Oberbürgermeisterin Eisenlohr ging es daher vorrangig um die Sicherstellung der Versorgung – von Kindertagesstätten und Kindergärten bis hin zur ambulanten und stationären Pflege sowie auch die Begleitung von Menschen mit Behinderung. Bei der Gewinnung von Arbeitskräften für den sozialen Bereich, darin waren sich alle einig, müsse an einem Strang gezogen werden. „Der Freiwilligendienst muss zwingend aufgewertet werden und auch ein Gesellschaftsjahr darf kein Tabu mehr sein“, so Andrea Weidemann über konkrete Ansätze zur Entschärfung des Personalmangels. Denn der sogenannte entgegengesetzte demographische Wandel wird die Situation in den kommenden Jahren noch verschärfen. Sprich, mehr Bedarfe im Sozialbereich bei gleichzeitig immer weniger vorhandenem Nachwuchs.

Die Vorstände der Stiftung sprachen deshalb auch eine Entbürokratisierung bei den Aufenthaltsgenehmigungen an, da es ohne Arbeitskräfte aus dem Ausland längst nicht mehr geht. Der Aufenthaltstitel hängt jedoch vom Beschäftigungsverhältnis ab. „Bei einem Wechsel der Arbeitsstelle sollte eine zügige Erteilung der Aufenthaltsgenehmigung erfolgen,“ so Stefan Guhl, „hier gilt es, bürokratische Hürden abzubauen, insbesondere, wenn die Menschen schon im Land und integriert sind.“

In diesem Zusammenhang verwies der Vorstand darauf, wie wichtig es ist, ein attraktiver Arbeitgeber zu sein. Die Stiftung investiere sehr viel in die Zufriedenheit ihrer Mitarbeiter und auf diesem aufbauend auch in Personalgewinnungsmaßnahmen.

Als Arbeitgeber ist die Stiftung sehr vielfältig aufgestellt und in vielen Bereichen mit unterschiedlichen Berufsfeldern tätig. So unterhält die Stiftung unter anderem ein spezielles Referat, das mit Aufgaben im Bau- und Gebäudemanagement betraut ist. In diesen Bereich fallen Aufgaben, die beim Austausch mit der Oberbürgermeisterin ebenfalls zur Sprache kamen: etwa die Barrierefreiheit an Bushaltestellen, die Verkehrssicherheit für Menschen mit Behinderung – insbesondere in Heiligenbronn –, oder auch ein Funkmast auf einem Schulgebäude, der demnächst installiert werden soll. Des Weiteren vereinbarten Stiftung und Kommune eine intensivere Abstimmung in Zeiten der Energiekrise. Eine engere Zusammenarbeit bei den Notfallplänen im Falle von Energieengpässen oder sogar Stromausfall wurde vereinbart. Und ganz allgemein auch für die Zukunft ein partnerschaftliches Miteinander im Sinne der Menschen in Stadt und Region. „Wir freuen uns, mit der Stadt Schramberg einen solch aktiven und kooperativen Partner an unserer Seite zu haben“, so die Vorstände der Stiftung, Andrea Weidemann und Stefan Guhl, unisono.

 

Schrambergs Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr (Mitte) mit den Vorständen der Stiftung St. Franziskus, Andrea Weidemann und Stefan Guhl, vor dem Hofladen in Heiligenbronn, der seit Neuestem zusätzlich selbst produzierte Bioland-Lebensmittel anbietet.
Schrambergs Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr (Mitte) mit den Vorständen der Stiftung St. Franziskus, Andrea Weidemann und Stefan Guhl, vor dem Hofladen in Heiligenbronn, der seit Neuestem zusätzlich selbst produzierte Bioland-Lebensmittel anbietet.
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