Das Erfolgsrezept –
Bioland-zertifizierte Produkte

Nachhaltig­keit ist in aller Munde. Ein verantwortungs­voller Umgang mit Ressourcen ist für die Stiftung St. Franziskus eine Säule der Unternehmens­kultur. Aber Leben ist Veränderung und stetiges Verbessern. Weshalb diverse Weichen neu gestellt wurden. Allem voran die derzeitige Umstellung der Gemeinschafts­verpflegung nach den Richt­linien der Deutschen Gesellschaft für Ernährung sowie die Bewirt­schaftung der Land­wirtschaft nach Bioland-Kriterien.

Bereits im Laufe des Jahres 2021 wurden Grünland und Äcker nach Bioland-Richtlinien bewirt­schaftet, um die biologische Futter­grundlage für unsere Tiere zu schaffen. Seit Beginn 2022 wurde die Tier­haltung mit Rindern, Schweinen und Hühnern umgestellt. Gegen Ende 2022 konnten wir erste Bioland-Produkte bei Eiern, Nudeln und Kartoffeln anbieten. Seit dem zweiten Halbjahr 2023 gehen einige Fleisch- und Wurst­waren sowie Brot und Brötchen nach Bioland-Standard in den Verkauf.


Bioland-Prinzipien

Die sieben Bioland-Prinzipien

Die Bioland-Prinzipien zeigen, wie Bioland sich die Land­wirtschaft der Zukunft vorstellt. Die Menschheit soll lang­fristig ernährt – und dabei unsere natürlichen Lebens­grundlagen erhalten werden. Auf den Bioland-Prinzipien basieren auch unsere Richt­linien für Anbau, Tier­haltung und Verarbeitung, nach denen wir wie alle Bioland-Mitglieder und -Partner arbeiten:

  1. Im Kreis­lauf wirt­schaften
  2. Boden­fruchtbarkeit fördern
  3. Tiere artgerecht halten
  4. Wertvolle Lebens­mittel erzeugen
  5. Biologische Vielfalt fördern
  6. Natürliche Lebens­grundlagen bewahren
  7. Menschen eine lebens­werte Zukunft sichern

 


glückliches Schwein im Freien

Anpassung der Schweinehaltung

  • Umstrukturierung des Liegebereiches
  • Reduktion des Spaltenanteils im Stall
  • Anbau von Ausläufen

Die Anpassung der Schweine­haltung bedeutet für die Landwirtschafts­betriebe der Stiftung St. Franziskus etwa eine Halbierung der Anzahl an Mast­schweinen.


Anpassung der Legehennen-Haltung

  • Vergrößerung von Freiflächen
  • Anpassung der Luken in den Freiauslauf
  • Bereitstellen von Grünauslauf
  • Vergrößerung der Fensterflächen
  • Aufstallen von Bioland-Junghennen
  • Fütterung mit eigenem Bio-Getreide

Die Umstellung der Legehennen-Haltung bedeutet für die Landwirtschafts­betriebe der Stiftung St. Franziskus eine Reduktion der Hennen um ca. 30%.

drei Hühner im großzügigen Auslauf

zwei Bullen im Stall

Veränderungen in der Haltung von Mastbullen

  • Bezug von Bio-Kälbern
  • Vergößerung des Auslaufs für die Tiere
  • Fütterung im Wesentlichen unverändert

Die Anpassung der Haltung von Mastbullen bedeutet für die Landwirtschafts­betriebe der Stiftung St. Franziskus geringfügig weniger Tiere.


Veränderungen im Ackerbau

  • Neue Fruchtfolge mit zwei­jährigem Kleegras, Getreide, Silomais, Körner­leguminosen, Speise­kartoffeln
  • Niedrigere Erträge (Getreide ca. 60%)
  • mechanische Unkraut­bekämpfung, um einen „Vorsprung“ für die angebaute Kultur zu gewinnen
Ackerfläche mit Getreide, im Hintergrund die Landwirtschaftsgebäude

DGE-Zertifizierung

Qualitätsstandard der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) für die Verpflegung in der Stiftung

Die Stiftung St. Franziskus arbeitet an der Erfüllung der Kriterien der Qualitäts­bereiche Lebensmittel, Speise­planung und Speise­herstellung, Hygiene­aspekte, rechtlicher Rahmen, Qualitäts­management-Systeme, Kommunikations­maßnahmen und Lebens­welt und ist damit in naher Zukunft berechtigt, das Job & Fit-Logo der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. zu tragen.

Die Qualitäts­bereiche sind folgendermaßen definiert:

  • Lebensmittel
    Mittags­verpflegung (optimale Lebensmittel­auswahl und Anforderungen an den Speiseplan) sowie Kriterien zur Zwischen­verpflegung.
  • Speiseplanung und Speise­herstellung
    Kriterien zur Planung und Herstellung der Speisen für die Mittags- und Zwischen­verpflegung, Gestaltung des Speise­plans.
  • Hygiene­aspekte, rechtlicher Rahmen, QM-Systeme, Kommunikations­maßnahmen Forderungen auf Basis von rechtlichen Vorgaben zur Qualitäts­sicherung bei der Speisen­verpflegung, Vorgaben der DGE zum Umgang mit Kommunikations­mitteln im Zusammen­hang mit der DGE-Zertifizierung.
  • Lebenswelt
    Rahmen­bedingungen in Betriebs­restaurants (z.B. Gäste­kommunikation).

Umstellungs-Ablauf

Zertifizierung auf Bioland-Landwirtschaft und DGE erfolgt in Teilschritten

ZeitraumUmstellungsbereich
202035 ha Grünland
65 ha Acker (Kartoffeln, Getreide, Mais)
62 Rinder, 320 Schweine, 5.600 Legehennen
April 2021Beginn Umstellung Grünland und Kleegras nach Bioland-Richtlinien
August 2021Beginn Umstellung Ackerbau nach Bioland-Richtlinien
August 2022Ernte von Umstellungsware
Im Laufe von 2022/23Umstellung auf Bioland-Tierhaltung
62 Rinder, 150 Schweine, 4.000 Legehennen
Ende 2022Vermarktung erster Bioland-Produkte:
Bioland-Eier, Kartoffeln (Umstellungsware)
Anpassung der Speisepläne nach DGE-Richtlinien
Anfang 2023Vermarktung weiterer Bioland-Produkte:
Nudeln
2. Halbjahr 2023Vermarktung weiterer Bioland-Produkte:
Fleisch- und Wurstwaren, Brot und Brötchen
DGE-Zertifizierung
Ernte 2024Bioland-Kartoffeln

 



Elke Nachtsheim
Leiterin Referat Ernährung und Hauswirtschaft
Stiftung St. Franziskus
Kloster 2
78713 Schramberg-Heiligenbronn