Landrat Stefan Bär und Sozialdezernent Bernd Mager zu Besuch bei der Stiftung St. Franziskus

Zum wiederholten Mal trafen sich die Vorstände der Stiftung St. Franziskus zum gemeinsamen Austausch mit Landrat Stefan Bär und dem Sozialdezernenten für Arbeit und Soziales, Bernd Mager aus Tuttlingen. Im Zentrum des diesjährigen Treffens stand die Frage, wie die soziale Daseinsvorsorge in der Region auch künftig zuverlässig gesichert werden kann – insbesondere angesichts der sich verschärfenden Herausforderungen durch den demografischen Wandel.

Beide Seiten betonten die Notwendigkeit, gemeinsam tragfähige Lösungsansätze zu entwickeln, um die Versorgung von Kindern und Jugendlichen, Menschen mit Behinderung sowie älteren und pflegebedürftigen Menschen auch künftig gewährleisten zu können.

„Die Lücke in der Pflegeversorgung wird größer werden – das ist keine Frage des Ob, sondern nur des Wann“, sagte Stefan Bär. Die öffentlichen Haushalte stünden durch die steigenden Sozialausgaben massiv unter Druck. „Einschnitte werden unausweichlich sein“, so der Landrat. Umso wichtiger sei es, vorhandene Ressourcen im Sozialraum intelligent zu nutzen und neue Modelle der Zusammenarbeit zwischen Trägern, Kommunen und Landkreisen zu etablieren.

Ein zentrales Thema des Gesprächs war die Sicherung der Personalverfügbarkeit – sowohl durch die Ausbildung junger Menschen im In- und Ausland als auch durch Freiwilligendienste wie das FSJ.

„Wir müssen attraktive Rahmenbedingungen schaffen – für junge Menschen, die einen sozialen Beruf ergreifen wollen, ebenso wie für internationale Fachkräfte“, betonte Andrea Weidemann, Vorständin der Stiftung St. Franziskus. „Gleichzeitig müssen die Rechte der Schwächsten in unserer Gesellschaft gewahrt bleiben – auch in finanziell angespannten Zeiten. Wir können nicht über unsere Verhältnisse leben, dürfen aber auch nicht hinter grundlegende Standards zurückfallen.“

Einigkeit herrschte darüber, dass ein Abbau überbordender Bürokratie dringend erforderlich ist. Statt immer kleinteiligerer Kontrollen brauche es mehr Pauschalierung, mehr Vertrauen und mehr Selbstverantwortung, auch für Träger und Einrichtungen.

Auch der Einsatz digitaler Werkzeuge – etwa durch künstliche Intelligenz bei der Bearbeitung von Anträgen – wurde als Zukunftsthema identifiziert. Die Stiftung berichtete von ersten Projekten und betonte, dass der immer weitere Ausbau digitaler Prozesse sowohl die Effizienz steigern als auch Mitarbeitende entlasten könne.

„Der regelmäßige Austausch mit der Politik ist uns wichtig“, betont Stefan Guhl, Vorstand der Stiftung St. Franziskus. „Nur im Dialog können wir der zunehmenden Komplexität sozialer Arbeit gerecht werden und gemeinsam tragfähige Lösungen finden.“

Die Gesprächsteilnehmerinnen und -teilnehmer waren sich einig: Nur durch eine gute, verlässliche und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen öffentlicher Hand und freier Wohlfahrtspflege wird es gelingen, die großen Herausforderungen im Bereich der sozialen Daseinsvorsorge zu meistern.

 

Beim gemeinsamen Dialog über Herausforderungen der sozialen Versorgung: Stefan Guhl, Bernd Mager, Stefan Bär und Andrea Weidemann (von links).
Beim gemeinsamen Dialog über Herausforderungen der sozialen Versorgung: Stefan Guhl, Bernd Mager, Stefan Bär und Andrea Weidemann (von links).
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