Gemeinsam stark für die Umwelt

Sechs namhafte Organisationen aus der Sozialbranche kamen auf Einladung der Stiftung St. Franziskus zu einem ganztägigen Netzwerktreffen zum Thema „Umweltschutz und Nachhaltigkeit“ in Schramberg-Heiligenbronn zusammen. Es ging um Vernetzung, Erfahrungsaustausch und Wissenstransfer, um nachhaltig zu handeln und gemeinsam Ressourcen zu bewahren.

Die Organisationen und Unternehmen, die sich am vergangenen Donnerstag auf Einladung der Stiftung St. Franziskus in Heiligenbronn trafen, haben zwei Dinge gemeinsam. Erstens ihre Angebote und Leistungen für Menschen mit Unterstützungsbedarf, zweitens ihr Engagement für eine lebenswerte Zukunft und die Bewahrung der Schöpfung, kurz: für den Umweltschutz. „Die Ausgangssituationen und die Wege zum Schutz der Umwelt sind sehr vielfältig, die Aufgaben jedoch für uns alle sehr ähnlich“, beschreibt Tobias Schwarz, Bereichsleiter bei der Stiftung St. Franziskus, den Gedanken zu diesem Netzwerktreffen. „Wir wollen voneinander lernen und durch das Knüpfen von Kontakten unser Wissen und unsere Erfahrungen teilen, um unseren Zielen näher zu kommen“, so Schwarz, der auch Projektleiter für das Vorhaben „Klimaneutrale Stiftung 2030“ ist. Insgesamt werden sich zehn Organisationen aus der Sozialbranche diesem Netzwerk anschließen.
Für das Sozialunternehmen mit Hauptsitz in Schramberg-Heiligenbronn ist der Schutz der Umwelt ein ureigenes Anliegen. Beruft sie sich doch in ihren Leitgedanken auf den heiligen Franz von Assisi, der als einer der ersten Umweltschützer gilt, weil er stets die Bewahrung der Schöpfung anmahnte.

Strenges Umweltmanagementsystem und Bioland-Siegel
Die Stiftung St. Franziskus wirtschaftet und handelt seit jeher nach nachhaltigen Prinzipien und trägt das anspruchsvolle EMAS-Zertifikat. Seit 2010 Teile des Unternehmens, seit 2018 die gesamte Stiftung. Das Umweltmanagementsystem EMAS schreibt unter anderem interne Standards zum Umweltschutz vor, die Entwicklung von Umweltprojekten sowie die Definition und strenge Einhaltung von Umweltzielen. Außerdem erfordert es die Einbeziehung der Mitarbeiter sowie der Klienten der Stiftung in den Umweltschutz – Kinder- und Jugendliche, Menschen mit Behinderung sowie ältere Menschen. Zu diesem Zweck unterhält das Unternehmen ein Umweltteam. Bei den regelmäßigen Sitzungen geht es zum Beispiel um Themen wie Reduzierung des Energieverbrauchs oder um den bewussten Umgang mit Rohstoffen.
Aktuell wird die Verpflegung in der Stiftung auf die Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) umgestellt, was unter anderem weniger Fleischkonsum vorsieht. Die Produktion von Fleisch ist bekanntermaßen ein bedeutender Faktor beim Ausstoß des Treibhausgases CO2 und bei der globalen Abholzung von Wäldern. Zudem tragen die Produkte der stiftungseigenen Landwirtschaft seit Neuestem das ökologische Bioland-Siegel. Wovon auch die Verbraucher der Region profitieren, können sie doch die hochwertigen, biodynamisch erzeugten Lebensmittel in den Läden der Stiftung sowie in Supermärkten erwerben.
Die Organisationen, die auf Einladung der Stiftung St. Franziskus zusammenkamen, haben ganz ähnliche Ziele und Projekte für mehr Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Es handelt sich um die Caritas Stuttgart, die BruderhausDiakonie, die Stiftung Liebenau, die Stiftung Haus Lindenhof, die St. Elisabeth-Stiftung, die Keppler-Stiftung, das Kloster Sießen (alle Baden-Württemberg) sowie um das Blindeninstitut Würzburg und die Lafim-Diakonie aus Brandenburg.

Begrenzte Mittel erfordern kreative Lösungen
Beim ganztägigen Treffen am Donnerstag in Heiligenbronn ging es daher um Erfahrungsaustausch, Wissenstransfer und Vernetzung. Gerade in der Sozialbranche ein wichtiger Faktor. Denn nicht nur die natürlichen Ressourcen sind knapp, sondern auch die finanziellen. Doch, darin waren sich die Teilnehmer einig, am Geld darf der Schutz der Umwelt und somit die Zukunft künftiger Generationen nicht scheitern. Aufgrund des insgesamt hohen Kostendrucks in allen Bereichen spielte für die Teilnehmer das Thema Fördermittel und die Erfahrungen damit eine wichtige Rolle im gegenseitigen Austausch. Denn allein aus eigenen Mitteln dürfte es den wenigsten Trägern möglich sein, große Maßnahmen zu stemmen.
Dazu sind kreative Lösungen gefragt, wie Margaretha Rink, Umweltmanagementbeauftragte der Stiftung St. Franziskus, bekräftigt: „Uns geht es mittelfristig um eine Weiterentwicklung der Umweltmanagementsysteme in unseren Organisationen.“ Der Umweltbericht, den die EMAS-Zertifizierung vorsieht, solle in einen Nachhaltigkeitsbericht weiterentwickelt werden. Margaretha Rink hatte auch die Idee zu diesem übergreifenden Netzwerk und initiierte die Kontakte zu den verschiedenen Organisationen.

Los ging es um 8.30 Uhr mit einem gemeinsamen Frühstück – mit schwäbischen Butterbrezeln aus der stiftungseigenen Bäckerei und einer Begrüßungsrede von Stiftungsvorstand Stefan Guhl. Der Zeitplan sah außerdem eine Vorstellung der beteiligten Organisationen, Diskussion und Fachaustausch mit Schwerpunkt Umweltmanagement sowie eine Begehung des Standorts Heiligenbronn vor.

(von links) Rainer Dilger (Stiftung St. Franziskus), Harald Rapp (Stiftung St. Franziskus), Margaretha Rink (Stiftung St. Franziskus), Dr. Nina Maier (Caritas Stuttgart), Stefan Guhl (Stiftung St. Franziskus), Stefan Blaser (St. Elisabeth Stiftung), Tobias Schwarz (Stiftung St. Franziskus), Christian Schehle (Lafim Diakonie)
(von links) Rainer Dilger (Stiftung St. Franziskus), Harald Rapp (Stiftung St. Franziskus), Margaretha Rink (Stiftung St. Franziskus), Dr. Nina Maier (Caritas Stuttgart), Stefan Guhl (Stiftung St. Franziskus), Stefan Blaser (St. Elisabeth Stiftung), Tobias Schwarz (Stiftung St. Franziskus), Christian Schehle (Lafim Diakonie)
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