Beauftragte der Landesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen zu Besuch bei der Stiftung St. Franziskus

Ende Mai fand ein Treffen zwischen der Beauftragten für die Belange von Menschen mit Behinderungen Simone Fischer und der Stiftung St. Franziskus statt. Dort sprach sie mit Vertretern von Bewohner-, Werkstatt- und Angehörigenbeirat sowie den Frauenbeauftragten der Werkstatt für Menschen mit Behinderung.

Zu Beginn des Austauschs berichtete der Angehörigenbeirat über deren Erfahrungen während der Corona-Pandemie: sowohl die Klienten als auch die Mitarbeiter der Behindertenhilfe sind während der Pandemie oft von der Gesellschaft vergessen worden. Der Angehörigenbeirat betonte auch, dass in der Politik die finanzielle Entschädigung und Wahrnehmung der sozialen Arbeit mehr in den Vordergrund rücken müsse. Besonders belastend seien für die Klienten die Teilhabebeschränkungen und der Ausfall von therapeutischen Angeboten gewesen. Die einrichtungsbezogene Impfpflicht stellt die Gesundheits- und Sozialbranche vor zusätzliche Herausforderungen, da Betreuungs- und personelle Engpässe drohen.

Die stellvertretende Vorsitzende des Bewohnerbeirat Heiligenbronn, Jenny Neumann, machte deutlich, dass mehr Personal in der Branche benötigt wird: „Menschen mit einer Sehbeeinträchtigung/ Blindheit benötigen dringend zusätzliche individuelle Unterstützung für Freizeitangebote.“

Auch das Bundesteilhabegesetz (BTHG), welches bereits bei einem Treffen mit Stephanie Aeffner, der Vorgängerin von Simone Fischer im Jahr 2019 thematisiert wurde, fand in diesem Rahmen seinen Platz. Denn auch heute noch kommen Fragen auf wie: „Was bewirkt das BTHG in Hinsicht auf barrierefreien und bezahlbaren Wohnraum?“. Die Landes-Beauftragte nahm sich aller Fragen an, was zu einem offenen Gespräch führte. „Menschen mit Behinderungen wollen bei der Frage, wie sie leben, wohnen, arbeiten und ihre Freizeit verbringen, ihr Leben gestalten. Deshalb muss das Interesse der Menschen mit Behinderungen bei der Umsetzung des BTHG im Mittelpunkt stehen. Wir müssen die Voraussetzungen schaffen, dass sie sich beteiligen und mitbestimmen können. Deshalb ist es von Bedeutung, dass wir die UN-Behindertenrechtskonvention und das Bundesteilhabegesetz konsequent umsetzen. Dazu braucht es individuelle Assistenz, zeitgemäße Angebote, mehr Flexibilität sowie barrierefreie Städte und Gemeinden. Wir alle müssen uns dafür stark machen, dass sie Wahlmöglichkeiten und echte Chancen haben, damit sie so leben können, wie sie es sich vorstellen,“ so Simone Fischer. Nicole Bauknecht, Aufgabenfeldleiterin der Behindertenhilfe, bedankte sich bei Simone Fischer: „Es ist schön, wie viel Zeit Frau Fischer sich für die Klienten und Angehörigen der Stiftung St. Franziskus nimmt. Es ist für alle Beteiligten eine Bereicherung, die Beauftragte der Landesregierung bei uns begrüßen zu dürfen“.

Alle Beteiligten waren am Ende des Besuchs dankbar über das gemeinsame Kennenlernen, den regen und konstruktiven Austausch und freuten sich auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit.

 

Konstruktiver Austausch zwischen Simone Fischer, Beauftragte für die Belange von Menschen mit Be-hinderungen (rechts) und Vertretern der Stiftung St. Franziskus
Konstruktiver Austausch zwischen Simone Fischer, Beauftragte für die Belange von Menschen mit Be-hinderungen (rechts) und Vertretern der Stiftung St. Franziskus
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